Hörnum

Protokoll vom 14.01.2009

Küsten-, Katastrophen- und Umweltausschuss

Tagesordnung

Öffentlicher Teil

1. Begrüßung

Der Vorsitzende begrüßt die Anwesenden, stellt die Beschlussfähigkeit fest und eröffnet die Sitzung um 19:30 Uhr.


2. Einwohnerfragestunde

Es werden keine Fragen gestellt


3. Verpflichtung der Bürgervertreter

Herr Buchmann verpflichtet die Ausschussmitglieder per Handschlag und verweist auf deren Rechte und Pflichten gem. §19 GO ff.


4.Sachstandsbericht über das Ergebnis der Arbeitsgruppe zur Rettung der Hörnum Odde und über das Abschlussergebnis der Sandaufspülung 2008

Herr Buchman verliest die nachfolgende Zusammenfassung der Untersuchungen zur Sicherung der Ortslage Hörnum vor Überflutungen: Die durchgeführten „Untersuchungen zur Sicherung der Ortslage Hörnum vor Überflutungen“ zeigen, dass das Untersuchungsgebiet in den vergangenen Jahrhunderten morphologisch wie hydrologisch einem erheblichen Wandel unterlag. Inwieweit die in den letzten 40 Jahren eingetretene Entwicklung durch anthropogene Eingriffe geprägt ist, kann aufgrund der hohen natürlichen Veränderungen nicht eindeutig zugeordnet werden. Dünenabbrüche im Bereich des Hauptstrandes von Hörnum und auch die Ausräumung des Küstenvorfeldes traten bereits vor den ersten anthropogenen Eingriffen auf. Es ist zukünftig von einer Verlagerung der Südspitze der Hörnum-Odde nach Südosten und einer weiteren Ausräumung des Küstenvorfeldes, welche die Belastung auf den Strandbereich Hörnums erhöhen würde, auszugehen. Die hydrologischen Veränderungen weisen auf einen tendenziellen Anstieg des mittleren Tidenhubs aufgrund eines ansteigenden mittleren Tidehochwassers (MThw) hin. Seit Anfang der 1970er - Jahre ist die Flutdauer im Untersuchungsgebiet länger als die Ebbedauer und auch das Auftreten von Sturmfluten mit 1,5 m bis 2,50 m höheren Wasserständen über dem MThw hat zugenommen. Bei den schweren Sturmfluten mit Wasserständen von 2,50 m bis 3,50 m über dem MThw und bei Kantenfluten (Wasserstände von 0,5 m bis 1,50 m über MThw) ist dagegen kein Anstieg festzustellen. Sehr schwere Sturmfluten mit Wasserständen von über 3,50 m über dem MThw wurden bislang noch nicht aufgezeichnet. Die Veränderungen an der West- und Südseite Hörnums stellen bei Fortsetzung der Sandersatzmaßnahmen im bisherigen Umfang keine Gefährdung der Ortslage dar. Das Gefährdungspotential an der Ostseite ist dagegen höher. Der Regionaldeich hat im Bereich des Hafens eine relativ niedrige Kronenhöhe und auch die topographischen Gegebenheiten lassen auf ein mögliches Gefahrenpotential der unmittelbaren Hafeninfrastruktur bei einem Referenzwasserstand von NN + 4,25m schließen. Ein Überlauf in diesen Bereichen ist nach heutigem Kenntnisstand (statistisch) jederzeit möglich, wodurch eine Sicherheitsüberprüfung mit Berücksichtigung von Wellenauf- und Wellenüberlauf nötig wird. Auf Grundlage der Ergebnisse dieser Sicherheitsüberprüfung, wären ggf. weitere Maßnahmen zu veranlassen. Eine Gefährdung der Ortslage Hörnum ist nach den topographischen Gegebenheiten nach heutigem Stand bei einem Ruhewasserspiegel von NN + 4,25m nicht gegeben. Zukünftig sind weiterhin in Abhängigkeit der hydrodynamischen Belastung Sandersatzmaßnahmen durchzuführen und durch biotechnische Maßnahmen zu ergänzen. Die freiliegenden Tetrapoden im nördlichen Teil des Längswerkes sollten aufgenommen werden, da dieser Teil keinerlei Schutzfunktion mehr besitzt. Der südliche Teil des Längswerkes ist zum Schutz des landseitigen Tetrapodenquerwerksendes ebenso zu halten wie das Tetrapodenquerwerk, welches, trotz seiner begrenzten Wirkung nach Norden hin, eine positive Bedeutung zum Schutz der Kersigsiedlung hat. Bei Verzicht auf Maßnahmen, die die Volumensubstanz an der Hörnum-Odde erhalten, ist von einer Gefährdung der Ortslage von Süden her in einigen Jahrzehnten auszugehen. Zusätzliche Küstenschutzmaßnahmen wären dann erforderlich. Der bisherige Messumfang im Bereich Hörnum ist für die Beobachtung der morphologischen Veränderungen im Küstenvorfeld und am Strand generell beizubehalten. Zukünftig sollte im Hinblick auf die prognostizierten Klimaänderungen auf einen weiteren Ausbau baulicher Anlagen im küstennahen Bereich verzichtet werden.“
Wer den Bericht komplett durchlesen möchte kann dieses gerne im Gemeindebüro erhalten. Es wird angefragt, wann die freiliegenden Tetrapoden im nördlichen Teil des Längswerkes aufgenommen werden. Ein Zeitfenster ist hierzu nicht vorgegeben. Es wurde sogar berichtet, dass nur mit Vorspülungen gearbeitet werden soll. Die Wegnahme des Tetrapoden wird als Problematisch angesehen, weshalb wohl darauf verzichtet wird. Herr Buchmann berichtet zudem über die Sandvorspülungen im Jahr 2008 wurden  178.000 m³ Sand am Hörumer Hauptstrand, 76.ooo m³ an der Hörnum Odde und 99.000 m³
in Hörnum Nord vorgespült. Beschluss:
Der Ausschuss ist der Auffassung, dass man Herrn Dr. Oelerich sowie Herrn Arfst Hinrichsen vom LKN (Landesamt für Küstenschutz) zur nächsten Sitzung eingeladen sollte. Einige Ansichten und Ideen, welche dem Schutz der Hörnumer Odde, beitragen könnten so ausgetauscht werden. Abstimmung: 6 : 0 : 0


5. Beratung und Beschlussfassung über eine Entfernung des Bunkers an der Südspitze / Odde

Hierzu wird berichtet, dass diese Maßnahmen bereits begonnen haben, weshalb der Tagesordnungspunkt gestrichen wird. Ein paar Bilder hierzu werden gezeigt.


6. Beratung und Beschlussfassung über künftige Schutzmaßnahmen zur Erhaltung der Dünen hinter dem Golfplatz und der Kleingartenanlage an der Ostseite

Herr Buchmann verdeutlicht anhand von Bildern den Küstenabbruch an der Ostseite im Bereich des Wattwanderweges Richtung der Kleingartenanlage. Die Dünen sind hier so stark angegriffen, dass sofortige Schutzmaßnahmen erfolgen müssten. Beschluss:
Der Ausschuss ist sich einig, hierzu ein Schreiben mit den Bildern des Dünenabbruches an Herrn Dr. Oelerich  (LKN) zu senden. Auch dieses soll Zeitnah auf der nächsten Sitzung mit den Herren vom LKN besprochen werden. Abstimmung: 6 : 0 : 0


7. Beratung und Beschlussfassung über einen Sandfangzaun für den Oststrand

Hierzu wird berichtet, dass am Oststrand der Sandflug so extrem ist, dass der Deich ständig versandet ist. Die Mitarbeiter des Bauhofes sind mittlerweile fast täglich dort im Einsatz. Um den Sandflug zu verringern wurde von der Verwaltung die Aufstellung eines Schneefangzaunes vorgeschlagen. Der Zaun sollte bei einer Höhe von 1,10 m und 300 m Länge vorm Ostdeich aufgestellt werden. Beschluss:
Der Ausschuss ist der Auffassung, das ein Sandfangzaun ausreichend ist und bittet die Verwaltung hierzu um Kostenermittlung bis zur Gemeindevertretersitzung am 05.02.2009. Abstimmung: 6 : 0 : 0


8. Mitteilungen und Anfragen

Es wird darum gebeten, ein paar Tannenbäume bei der Strandperle in der eingewehten Schneise als Sandfang aufzustapeln.

Es wird angefragt, warum der Sand für die Odde mit LKW´s aufgeschüttet wurde. Nach eigener Aussage der Küstenschützer bringt dieser Sand nichts, da er sich nicht verfestigen kann und mit der nächsten Flut wieder weggespült wird.
Herr Buchmann erklärt, dass dort wohl nicht gespült werden konnte, dennoch sollte man dieses bei dem Gespräch mit den Herren vom LKN ansprechen.



Herr Buchmann schließt die Sitzung mit Dank an die Anwesenden um 20: 20 Uhr.