Gemeinde Sylt-Ost

Protokoll vom 28.07.2004

Ortsbeirat Morsum

Tagesordnung

Öffentlicher Teil

1. Eröffnung, Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit

Herr H. M. Ingwers eröffnet die Sitzung, begrüßt die anwesenden OBR-Mitglieder, Bgm. Liebing, BL Winter und VA Carstensen als Protokollführer sowie die erschienenen Zuhörer und stellt  die Beschlussfähigkeit fest.


2. Einwohnerfragestunde

Es wird noch einmal auf die nicht besser gewordene Parksituation an der Schranke (Guart Muasem) hingewiesen. Vors. Ingwers teilt  dazu mit, dass wohl die einzige Möglichkeit, dies künftig zu unterbinden, das Aufstellen von Halteverbotsschildern  sei. Bgm. Liebing bestätigt, dass es nicht zulässig ist, dort so zu parken, wie es z. Zt. erfolgt.  Die Polizei muss verstärkt Kontrollen durchführen. Dabei muss unterschieden werden zwischen Dauerparkern und  solchen, die nur Gäste  vom Zug abholen bzw. hinbringen. Bgm. Liebing wird die Polizei auffordern, gegen die Dauerparker entsprechend tätig zu werden.

Zur Badestelle am Deich wird mitgeteilt, dass der dort vorhandene Sand total verdreckt ist („Schafködel“ u. a. m.). Es wird gebeten, dort schnellstmöglich Abhilfe zu schaffen und die Badestelle allgemein freundlicher zu gestalten. Vors. Ingwers teilt dazu mit, dass in diesem Jahr wieder eine Einzäunung gezogen worden ist, dennoch sollen das AlR, Nationalparkamt und untere Naturschutzbehörde angesprochen werden. Herr Bartling führt  aus, dass das AlR auf dem Festland ebenfalls Badestelle ausgewiesen und diese sogar mit Strandkörben versehen hat. Weiter wird darauf hingewiesen, dass im vergangenen und auch in diesem Jahr das angefallene Seegras nicht  entsorgt worden ist.

Herr Jens Uwe Petersen weist  in seiner Eigenschaft als Wehrführer der FF Morsum darauf hin, dass derzeitig kein Rettungsfahrzeug die Nösse-Spitze erreichen kann, da die Bäume von der Seite  wieder in den Straßenbereich reingewachsen sind. Dort muss umgehend Abhilfe geschaffen werden.

Weiter teilt  Herr Jens  Uwe Petersen mit, dass der Feuerlöschteich am Bauvorhaben Hemshorn im Feskerdam langsam zuwächst, so dass in absehbarer Zeit keine ausreihende Löschwasserversorgung  gewährleistet  werden kann. Bgm. Liebing sichert zu, sich entsprechend mit dem Arch. Herrn Paloh in Verbindung zu setzen.


3. Anfragen und Mitteilungen

Sylt Festival
Bgm. Liebing teilt mit, dass rechtliche Auseinandersetzungen zu dieser Veranstaltung nicht mehr zu erwarten sind. Die Öffnungszeiten sind bis 23 Uhr am Freitag und Sonnabend bis 24genehmigt; ab 22 Uhr sind aber bestimmte Lärmrichtwerte einzuhalten. Es werden auch nach 22 Uhr keine Musik-Künstler mehr  auftreten.

Naturschutzgebiet „Nösse“
Vors. Ingwers teilt mit, dass anlässlich einer Begehung festgestellt wurde, dass der Bohlenweg zur Kliffkante in einem sehr schlechten Zustand ist. Im 1. Drittel ist  fast jede 3. Laufbohle defekt. Es stellt sich jetzt die Frage, wer für die Reparatur zuständig ist, entweder der LZV oder die Gemeinde. Bgm. Liebing teilt ergänzend mit, dass dieser Weg bereits im vergangenen Jahr Thema einer Besichtigung war. Es wurde deutlich gemacht, dass der Bohlenweg nur noch in 2003 nutzbar sei. Eine  Erneuerung des Holzsteges ist nicht möglich, ebenso die Herstellung eines Lehmkiesweges, da diese Maßnahmen vom Archäologischen Landesamt in Schleswig abgelehnt worden sind. Der Bohlenweg wird auf alle Fälle entfernt, schon aus Sicherheitsgründen. Und wenn keine Lösung gefunden wird, dann werden wohl „Trampelpfade“ entstehen. Auf Anfrage teilt Bgm. Liebing mit, dass die Kosten für den Abbau des Bohlenweges zu Lasten des LZV gehen. Die Verkehrssicherungspflicht liegt nach Auffassung der Gemeinde beim LZV.

Verkehrsinseln K 117
Es wird der ungepflegte Zustand der Verkehrsinseln angesprochen, insbesondere die spärliche  Bepflanzung. Vors. Ingwers teilt dazu mit, dass für die Bepflanzungen und Pflege das Straßenbauamt zuständig ist, da die Verkehrsinseln an einer Kreisstraße liegen. Bgm. Liebing teilt ergänzend mit, dass entsprechende Gespräche geführt  worden sind. Die Antwort lautete stets: Wenn die Gemeinde zahlt, dann     können die Inseln auch entsprechend von der Gemeinde bepflanzt und gepflegt werden.


4. Beratung und Beschlussfassung über künftige Nutzungsmöglichkeiten „Muasem Hüs“

Vorab teilt Vors. Ingwers mit, dass die Morsumer Kulturfreunde am „Runden Tisch“ bereits einige Vorschläge unterbreitet haben. Jetzt sind auch Gespräche  mit Morsumer Gastronomen geführt worden. Festzustellen ist indessen, dass das „Muasem Hüs“ in seiner jetzigen Aufteilung nicht geeignet  ist, Tagungen o. ä. im größeren Stil durchzuführen, da keine entsprechende Technik vorhaben ist. Hinzu kommt noch, dass – wie  auch aus div. Protokollen der Vergangenheit ersichtlich – dringend ein Hausmeister eingestellt  werden muss, der auch 24 Stunden für Aufgaben im und am Haus zur Verfügung  steht. In diesem Zusammenhang fragt H. U. Claßen an, warum der Nachfolger von Uwe Pinn als  Arbeiter und nicht als Hausmeister eingestellt worden ist. Bgm. Liebing teilt  dazu mit, dass die Einstellung durch die Kurverwaltung erfolgt ist. Weiter führt Bgm. Liebing aus, dass es keine Veränderungen gegenüber dem Nachfolger von Herrn Pinn gibt. Er ist im wesentlichen für das „Muasem Hüs“ zuständig, muss aber auch andere gemeindliche Arbeiten wahrnehmen. Die Außenarbeiten am „Muasem Hüs“ könnten selbstverständlich auch fremd vergeben werden; dies würde sich aber dann auf die Stundenzahl des Bediensteten auswirken. Bgm. Liebing führt  ergänzend  aus, dass erst einmal alle Schwerpunkte vorab als Ist-Analyse aufgeführt werden. Dazu gehören steigende Betriebskosten, sinkende Pachteinnahmen sowie  sinkende Veranstaltungen im Haus. Dies macht deutlich, dass mehr  Veranstaltungen im „Muasem Hüs“ stattfinden müssen. Zielsetzung der Diskussion solle es sein, das „Muasem Hüs“ zu beleben. Im Rahmen der sich anschließenden längerer Aussprache wird von Herrn Carl Schau hinterfragt, wie sich das Defizit des „Muasem Hüs“  von 120.000 € zusammensetzt. BL Winter teilt dazu mit, dass es sich um Material- und Heizkosten handelt. Zusätzliche Kosten sind durch den Einbruch entstanden,  man kann aber davon ausgehen, dass diese Kosten aber noch in diesem Jahr komplett erstattet werden. Die Defizite im „Muasem Hüs“ betrugen im Jahre 2001 = 137.000 €, im Jahre 2002 = 148.000 € und 2003 = 170.000 €.  „Holdy“ Schmitz sieht  diese Zahlen als reine  „Augenwischerei“ für die Zuhörer und Einwohner an. Bgm. Liebing widerspricht dieser Aussage mit dem Hinweis, dass keine Zahlen manipuliert werden, um den Kurbetrieb zu beschönigen. Vielmehr werden jedes Jahr die Abschlüsse von einem Wirtschaftsprüferbüro geprüft. Nach weiteren Wortbeiträgen von den OBR-Mitgliedern und den Zuhörern stellt der OBR Morsum fest:
1. Die an die Vereinbarung  zwischen Kurverwaltung und der Interessengemeinschaft der Morsumer Kulturfreunde und der Morsumer Gastronomen geknüpften Erwartungen sind nicht  erfüllt worden. Der OBR spricht sich für eine fristgerechte Kündigung zum 31. März 2005 aus.

2. Angesichts einer auseinanderdriftenden Entwicklung, die gekennzeichnet ist durch
- steigende Betriebskosten des „Muasem Hüs“
- sinkende Pachteinnahmen
- sinkende Veranstaltungszahlen
besteht Handlungsbedarf. Zielsetzung ist es, die Attraktivität des „Muasem Hüs“ zu steigern, mehr Veranstaltungen und Leben ins Haus zu bringen. Dabei soll die bisherige grundsätzliche Ausrichtung als Haus des Gastes und als Mittelpunkt des dörflichen Lebens, das Morsum wiederum attraktiver macht für unsere Gäste erhalten bleiben.

3. Der Ortsbeirat befürwortet  die Durchführung einer öffentlichen Ausschreibung
- als Ideenwettbewerb für neue Konzepte
- unter Einbeziehung der Gesichtspunkte einer permanenten Betreuung  der Hausangelegenheiten (Hausmeisterfunktion)
- und unter Einbeziehung der gastronomischen Versorgung, die die bisherige Selbstbeschränkung auf Bewirtung durch Morsumer Gastronomen aufhebt,
- und die neben einer guten gastronomischen Versorgung attraktiver Großveranstaltungen ( z. B. Feuerwehrball) auch die Begleitung der vielen „kleinen Veranstaltungen“ klärt.

4. Die Gemeindevertretung wird gebeten, eine entsprechende Ausschreibung durch die Kurverwaltung  auf die Wege zu bringen.


5. Beratung und Beschlussfassung zur Vorbereitung von Gesprächen über neue Strukturen für Politik und Verwaltung auf der Insel Sylt

Bgm. Liebing teilt mit, dass die ersten offiziellen Gespräche für  kommenden Montag vorgesehen sind; eingeladen hat Amtsvorsteher Jansen hierzu alle Gemeinden. Als Zielsetzung für Morsum wird folgendes einstimmig angesehen:
- Erhalt der Freiwilligen Feuerwehr
- Erhalt des Ortsbeirates mit den jetzigen Befugnissen
- Erhalt und Festschreibung des „Muasem Hüs“
- Erhalt einer touristischen Anlaufstelle im Ort
- Erhalt der Grundschule
- Erhalt  der Badestellen


6. Beratung und Beschlussfassung  über eine Stellungnahme zu Verkehrsregelungen

Die Vorlage der Verkehrsaufsicht des Kreises NF liegt dem OBR auszugsweise vor. So wird seitens des Kreises NF angeregt, im Serkwai oder im  ganzen Ort Tempo 30-Zonen einzurichten. Weiter wird vom Kreis NF vorgeschlagen, die bisherige Vorfahrtregel an der Kreuzung Terpstich / Nössestich zu ändern. Nach kurzer Aussprache besteht Einigkeit darüber, die bisherige Regelung im Ort beizubehalten. Gegen Tempo 30 im Serkwai bestehen keine Bedenken. Einstimmig so beschlossen.


7. Vorbereitung der Seniorenweihnachtsfeier

Die Veranstaltung  findet in Absprache mit dem Pastor am Samstag, d. 11. Dezember 2004, statt. Frau B. Volquartzen und Herr L. Schmidt  bieten ihre Hilfe beim Seniorenkaffee an, während sich die Herren B. v. Eitzen und J. U. Petersen bereit erklären, den Fahrdienst zu übernehmen. Einstimmig so beschlossen.


8. Beratung und Beschlussfassung über den künftigen Biikestandort

Vors. Ingwers teilt mit, dass der derzeitiger Betreiber des Restaurant „Morsum Kliff“ einen Antrag dahin gestellt hat, die Biikeveranstaltung wieder auf den Parkplatz am Morsum Kliff zurückzuholen. Nach kurzer Erörterung stellt  der OBR fest, dass der jetzige Standort erhalten bleiben soll. Einstimmig so beschlossen.


9. Ausgestaltung Volkstrauertag

Beginn der Veranstaltung ist um 09:45 Uhr; Charly Schmitt hat sich bereit erklärt, die Veranstaltung musikalisch zu begleiten. Die Kranzniederlegung erfolgt durch die FF Morsum, die Gedenkrede hält Bgm. Liebing. Einstimmig so beschlossen.



Der Vorsitzende schließt um 21:27 Uhr die Sitzung.