Gemeinde Sylt-Ost

Protokoll vom 21.11.2005

Schul-, Jugend-, Kultur- und Sportausschuss

Tagesordnung

Öffentlicher Teil

1. Eröffnung, Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit

Die Vors. des Schul-, Jugend-, Kultur- und Sportausschusses, GV Dr. Simone Wilhelms-Kind, eröffnet die Sitzung, begrüßt  die erschienenen Mitglieder des Ausschusses, BV Uekermann, den 1. stellv. Bgm. Schmatloch, Frau Rektorin Callsen, VA Carstensen als Protokollführer und die erschienen Vertreter der Elterninitiative „Grundschule Keitum“ sowie die Zuhörer  und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Die Vors. begründet die Kürze der Ladungsfrist damit, dass ein Termin bereits vor ca. 14 Tagen angedacht war, um Terminüberschneidungen zu vermeiden, konnte die Sitzung erst auf das heutige Datum terminiert werden.


2. Aussprache zum Konzept der Keitumer Grundschule

Vors. Frau Dr. Wilhelms-Kind berichtet von einem Gespräch mit der Schulrätin in Rantum, an dem auch die 3 Rektorinnen der Sylt-Oster Grundschulen sowie politische Vertreter teilgenommen haben. Die Schulrätin hatte über das neue Schulgesetz informiert und auch entsprechende Unterlagen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich dabei um einen Entwurf, der noch überarbeitet wird. In diesem Informationsgespräch hat die Schulrätin darauf hingewiesen, dass eine Zusammenlegung der Schulen die Ideallösung wäre. Dies wäre dann auch ein Ansatzpunkt für eine Lösung für die GS Keitum. Zwischenzeitlich hat sich in Keitum eine Elterninitiative „Grundschule Keitum“ gebildet, deren Sprecher Herr Karsten Wulff ist. Diese trägt im Namen der Elterninitiative folgendes vor:
Keitumer Grundschule in der Diskussion
Warum ist es wichtig, eine Grundschule im Dorf zu haben? Wir sind ein Kreis junger Eltern, die ihre Kinder sehr gerne in die kleine, sehr liebevoll geführte Grundschule in Keitum schicken. Der Unterricht, der von den sehr engagierten Lehrerinnen dort gegeben wird, findet unsere große Anerkennung. Bedauerlich finden wir es, dass in den Tagen über die Zukunft der Schule Gerüchte im Umlauf sind. Können wir uns die Schule leisten, fragen die Einen. Wird die Schule groß genug sein, um zu überstehen, fragen Andere. Fakt ist: Die politischen Vertreter unserer Gemeinde müssen sich klar zum Standort der drei Dorfschulen Morsum, Keitum und Tinnum bekennen. Auch in haushaltspolitisch schwierigen Zeiten wünschen wir uns eine sehr hohe Priorität in der Bildung unserer Kleinsten. Die Größe der Schule Keitums sollte als Argument nicht herhalten. Statistiken hin oder her, Jahr für Jahr wurde um die Schule gekämpft, erstmals gab es diese Problematikl988. Stets setzten sich die Lehrkräfte, die Eltern und die Sylt Politiker sehr stark für die Schule ein . Die Schulleiterin Frau Callsen hat über alle Jahre erfolgreich mit der Tinnumer Grundschule kooperiert. Wir wünschen uns diese Unterstützung Tinnums weiterhin, damit diese Zusammenarbeit weitergeführt werden kann wie bisher. Eine Grundschule ist wie ein Kindergarten Bestandteil eines Dorfes. Beides soll jetzt wieder einmal zur Disposition stehen? Eine Grundschule prägt ein Dorfleben mit und beugt der zunehmenden Überfremdung vor. Für unsere Kinder ist Keitum ein Stück Heimat und gibt ihnen bereits in jungen Jahren das Gefühl, Keitumer zu sein. Wie wollen wir junge Familien an das Dort binden oder gar neue wieder ins Dorf bekommen? Vielleicht schaffen wir es sogar einmal, durch zu Verfügung stellen von geeignetem Wohnraum den eigentlichen Problemen des Dorfes, wie Uberfremdung, entgegenzusteuern. „Kurze Beine, kurze Wege: Die bestehenden St von Grundschulen sollen weitgehend bestehen bleiben,“ steht es in dem Konzept des Bildungsministeriums zur Schulentwicklung in Schleswig Holstein. Weiter heißt es: „Nach wie vor bleibt die Aufgabe der Schulentwicklung bei den Schulträgern angesiedelt“. Dies ist die Gemeinde Sylt-Ost. Wir wünschen uns von den Gemeindevertretern Unterstützung gegen Pläne des Kreises, die Zuteilung von Lehrern zu kürzen. Es geht um die Jüngsten, die wir in unserer Gesellschaft noch oft brauchen werden. Die Grundschule in Keitum ist durch ihre überschaubare Größe bei allen Eltern —auch den von ehemaligen Schülern- bekannt für eine besonders individuelle Betreuung und Förderung von Kindern. Es gibt im Gegensatz zu anderen Standorten genügend Hortplätze, in denen die Kinder - besonders in der Saison- über Mittag betreut werden und Hausaufgabenhilfe bekommen. Ebenso findet eine pädagogische Betreuung in den Sommerferien statt. Besonders wichtig für die Eltern, die im Sommer besonders viel arbeiten müssen. Es ist eine Selbstverständlichkeit, das ein Schulbus die Kinder aus den Nachbardörfern Archsum und Tinnum frühmorgens abholt und nach der Schule wieder nach Hause bringt. Selten kooperiert eine Schule so eng mit dem Kindergarten wie es in Keitum der Fall ist. Gerade dieses Konzept der kurzen Wege gilt im Kultusministeriums als zukuriftsträchtig. Auch unsere neue Pastorin Frau Zingel ist gerne bereit, die Kirche im Rahmen des Religionsunterrichts einzubringen. Schule, ein kommunaler Lebensraum, vernetzt mit anderen Angeboten zum Ziel eines flächendeckenden wohnortnahen Schulangebots“ heißt es in der Gesetzesvorlage des Schleswig Holsteinischen Bildungsministeriums. Der Unterricht unserer Kinder an der Grundschule Keitum wird von allen Eltern sehr hoch anerkannt. Um dieses zu bewahren, möchten wir uns gerne ergänzend einbringen: Die Elternschaft der Grundschule Keitum gründet einen Förderverein und möchte sich aktiv an der Gestaltung der Zukunft der Keitumer Grundschule beteiligen. Viele Dinge sind angedacht: Eine außerschulische Förderung zum Beispiel in Arbeits- und Lerngemeinschaften. Eine Intensivierung des Englischunterrichts ab der ersten Klasse und eine weitere Ausweitung der Betreuungszeiten des Hortes in den Ferien. Der Träger des Hortes ist privater Natur, auch private Schuiträger werden ausdrücklich ein einem Eckpunktepapier des Bildungsministeriums genannt. Wir sind bereit. Es gilt weiterhin: „Eltern sollen für ihre Kinder die Schule frei wählen können, dies allerdings unter Berücksichtigung der verfügbaren Kapazitäten“. Und diese Kapazitäten sind (leider) in Keitum vorhanden. „Den Schulen gibt es die Möglichkeit, sich in einem Qualitätswettbewerb zu beweisen. Zukünftig ist es sogar geplant, auch Eltern anderer Kommunen freies Wahlrecht der Grundschule zu gewähren (Wettbewerb). Wir Eltern sind überzeugt, dass unsere Kinder in einer kleinen Schule mit einer kleinen Klassenstärke eine wesentlich individuelle Förderung erhalten als in den Nachbardörfern und möchten diese Art der Schule für viele Jahre erhalten. Wir würden uns freuen, wenn wir anderen Eltern in Sylt die Vorzüge unserer kleinen, aber starken Schule einmal zeigen dürfen und freuen uns sehr über jedes Kind, das mit den unseren im kommenden Jahr die Keitumer Grundschule besucht. Noch einmal unsere Ziele:
- ein Förderverein für die Boy Lornsen Schule wird gegründet;
- wir tun alles in unserer Macht stehende, die Schülerzahl konstant zu halten (Beziehungen/Netzwerk) und wünschen auch dafür einen konstanten Unterricht;
- wir erwarten ein klares Bekenntnis der GV und eine Zustimmung der Anträge von Wechseln aus den anderen Ostdörfern
- wir sind bereit, uns an allen Lösungsmöglichkeiten aktiv zu beteiligen.
- Prüfung einer Finanzierung einer Lehrkraft (Morsumer Modell, Christoph  Schmatloch/Kommunalaufsicht.
- Aus wichtigen Grund möchten wir alsbald prüfen, wie rasch wir eine verlässliche Ganztagesschule auf den Weg bringen können. Dieses wäre ein Alleinstellungsmerkmal für die GS Keitum auf Sylt, Ein Kooperationspartner steht bereit,
- auf die dringende Notwendigkeit von Dauerwohnraum in Keitum Aufmerksam machen.
- Wir möchten als Moderatoren auftreten, keine Schuldzuweisungen, wer was nicht gemacht hat/sich nicht gekümmert hat, sondern die Kräfte bündeln und ergänzen.

Im Rahmen der sich anschließenden Aussprache wird u.a.  das Thema „Betreute Ganztagsschule“ angesprochen, diese Schulart gibt es zwar schon im Kreis Nordfriesland, nicht jedoch  auf Sylt. Zur Frage der Zuständigkeit für Schulstandorte teilt die Vors. mit, dass gem. § 4 des alten Schulgesetzes nicht die Schulrätin über den Standort einer Schule entscheidet, sondern dies liegt allein in der Hand der jeweiligen Gemeinde. BV Uekermann führt ergänzend aus, dass das, was die Schulrätin, Frau Geisler, in Rantum vorgetragen hat, nicht als positiv bezeichnet werden kann. Die Gemeindevertretung hat ein ganz klares Votum für den Verbleibt der Grundschule im Orts abgegeben. Abschließend teilt Elternsprecher Wulff mit, dass es Eltern aus anderen Dörfern gibt, die ihre Kinder in Keitum einschulen lassen wollen. Die Elterninitiative wird ein Ganztagsschulkonzept erstellen und kurzfristig vorstellen. Die Vorsitzende dankt für die Ausführungen und Informationen. Der Vortrag wird vom Ausschuss sehr positiv aufgenommen.



Die Vorsitzende schließt mit Dank um 20:00 Uhr die Sitzung.