Tagesordnung
Öffentlicher Teil
1. Eröffnung, Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit
Die Vorsitzende Frau Dr. Wilhelms-Kind eröffnet die Sitzung, begrüßt die erschienenen Mitglieder des Schul-, Jugend-, Kultur- und Sportausschusses, die Rektorinnen der Grundschulen und die Gäste. Sie eröffnet die Sitzung und stellt die Beschlussfähigkeit fest. Sie berichtet von einem Gespräch mit Eltern der Keitumer Grundschule, dass Verunsicherung hinsichtlich der Zukunft der Grundschule Keitum besteht und aus diesem Grunde einige Eltern heute an der Sitzung teilnehmen. Einwände gegen die Tagesordnung werden nicht erhoben, sie ist form- und fristgerecht eingegangen.
2. Verpflichtung eines bürgerlichen Mitgliedes gemäß § 46 (5) GO
Die Vorsitzende verpflichtet Herrn Thomas Cornehl als Nachfolger des ausgeschiedenen bürgerlichen Mitgliedes Herrn Jan-Arndt Buchholz auf Verschwiegenheit.
3. Einwohnerfragestunde
Herr Ewald erkundigt sich, ob der Schulstandort Keitum als Außenstelle von Tinnum erhalten bleibt. Er weist darauf hin, dass in Kürze die Bauarbeiten beginnen und hinterfragt, ob sich bereits Gedanken gemacht wurde bezüglich der Anfahrt und Abfahrt zur Grundschule Keitum. Bezüglich Anfahrt Keitum Schule gibt es keine Veränderungen. Die gegenüberliegende Baustelle Keitum Therme wird durch die Fa. Deyle durch Bauzaun und versicherungstechnisch gesichert, der LKW-Verkehr wird aus dem Therme-Grundstück über das Grundstück Mülheim weiterführend auf den Ingiwai zur Schredderanlage östlich der Halle von Jan Andersen sein. Bürgermeister Schmatloch erklärt, dass Ende Januar eine gesonderte Schul-, Jugend-, Kultur- und Sportausschusssitzung tagen wird, die sich mit der Zukunft der Schulen befassen wird. Bislang ist noch keine Entscheidung getroffen, da noch einige Dinge vorher abgearbeitet werden müssen. Die Schulrätin Frau Geißler konnte telefonisch noch nicht zur Frage erreicht werden, ob von ihr die Auskunft erteilt wurde, dass der Schulträger bereits eine Entscheidung hinsichtlich der Schulen getroffen hat. Frau Bengsch erklärt, dass Anmeldungen zunächst an der örtlich zuständigen Schule erfolgen müssen, auch wenn durch einen Gastschulantrag der Wunsch einer Einschulung an einer anderen Schule als der örtlich zuständigen besteht. An dieser Vorgehensweise bestand in der letzten Gesprächsrunde der Rektorinnen und der Vorsitzenden Einvernehmen. Andere Aussagen sind von den Rektorinnen nicht erfolgt. Herr Callsen moniert den schlechten Informationsfluss an die Ausschussmitglieder. Die Zahlen der offenen Ganztagschule variierten zwischen 120 und 160 Kinder, ohne das eine Information an den Ausschuss erfolgt ist. Die Erweiterung der Betreuungszeiten an den Grundschulen ist im zuständigen Ausschuss gar nicht behandelt worden. Die Erweiterung ist über einen politischen Dringlichkeitsantrag beschlossen worden. Diese Vorgehensweise wird von ihm kritisiert. Über die Zukunft der Schulen könnte seiner Meinung nach schon heute eine Entscheidung herbeigeführt werden. In dieser Angelegenheit sieht er eine Eilbedürftigkeit. Herr Bürgermeister Schmatloch führt hierzu aus, dass es sich bei der Zahl von 160 Kindern um eine Größenordnung handelt, die zukunftsfähig ist. Langfristig wird dadurch ein Schulstandort in Sylt-Ost gesichert. Um Fördermittel zu erhalten, wird davon ausgegangen, dass man pro Kind, welches die offene Ganztagsschule besuchen kann 3.000 EURO förderfähig sind, wovon man 45 Prozent, ca. 216.000 EURO Fördermittel erhalten kann. Somit ist zunächst das höchstmögliche Maß für die Erhaltung von IZBB Mitteln ausgeschöpft. Frau Rektorin Callsen fordert eine schnellstmögliche Entscheidung des Schulträgers hinsichtlich des Beibehaltens oder der Aufgabe von Keitum. Bürgermeister Schmatloch erklärt, dass die Stundenzuweisung im letzten Jahr noch mal großzügiger ausgefallen ist, als der Schule zugestanden hätte. Es kann nicht davon ausgegangen werden, dass dies auch in Zukunft so geschieht. Frau Rektorin Dr. Gottschalk hält eine Kooperation mit Tinnum für sinnvoll. Eine offene Ganztagsschule in Keitum bei nahezu 32 Kindern einzurichten war von vornherein zum Scheitern verurteilt. Die Schulträgerschaft sollte gesichert sein. Solange man noch planen kann, sollte man dies auch nutzen. Nach kontroverser Diskussion besteht Einvernehmen häufiger zusammenzukommen. Der Informationsfluss sollte verbessert werden. Am 31. Januar gegen 19.00 Uhr soll im Friesensaal eine Sonder-Sitzung stattfinden zu dem Thema, an der per Anzeige auch Tinnumer und Keitumer Eltern eingeladen werden. In dieser Sitzung soll ein Empfehlungsbeschluss hinsichtlich der Schulen für die Gemeindevertretung im März erfolgen. Auf Wunsch von Frau Bengsch die Haushaltsberatungen vorzuziehen, da sie einen anderen Termin wahrnehmen muss, bittet die Vorsitzende um Abstimmung die Haushaltsberatungen für 2007 vorzuziehen. Die Abstimmung erfolgte einstimmig.
4. Haushaltsberatungen 2007 GS Tinnum, Keitum und Morsum
Frau Bengsch beantragt eine Schulsekretärin, die auf der Basis einer geringfügigen Beschäftigten 3 mal wöchentlich allgemeine Schulverwaltungsangelegenheiten erledigt. Das Telefon wäre optimaler besetzt. Die Grundschulen in Westerland halten ebenfalls eine Schulsekretärin vor. Frau Callsen wünscht sich für bestimmte Aufgaben auch eine Entlastung. Frau Bengsch bittet um Erhöhung des Ansatzes bei dem Titel Lehr- und Lernmittel um 5 %. Die Papierkosten werden steigen. Es müssen Englischbücher angeschafft werden. Die Kosten belaufen sich auf ca. 20,00 € pro Buch. Sie weist auf veraltete PC hin. Von den 15 Rechnern sind 6 defekt. Nach kurzer Diskussion wird sich auf einen Kostenansatz pro Rechner von 400,-- € verständigt. 2 PC für Keitum und 4 für Tinnum. Der Ansatz für den Titel 52001 sollte entsprechend angehoben werden. Frau Dr. Gottschalk bittet um Genehmigung für ihren Schulversuch. Frau Dr. Wilhelms-Kind bittet um Abstimmung, dass der Ausschuss empfiehlt bei der Aufstellung des Haushaltsentwurfes 2007 folgendes zu berücksichtigen:
a) Sekretärin als Aushilfskraft für Tinnum und Keitum als geringfügig Beschäftigte. Die Kosten betragen jährlich ca. 7.200,-- €.
b) Frau Bengsch bittet den Ansatz für Lehr- und Lernmittel zu erhöhen.
c) Die 6 PC je 400,-- EURO mit einzuplanen.
d) Ansonsten sind die Ansätze so zu übernehmen. Der Ansatzanstieg für die HHSt. 41400 Entgelt für tariflich Beschäftigte liegt darin begründet, dass es keine Unterteilung zwischen Arbeitern und Angestellten mehr gibt. Es wird von Beschäftigten gesprochen.
e) Die Kostenschätzungen für die Baumaßnahmen in den Schulen Sylt-Ost haben alle Ausschussmitglieder und Rektorinnen als Tischvorlage erhalten. Hier sollen die Schulleitungen ihre Prioritäten festlegen und der Gemeinde Sylt-Ost zur Verfügung stellen, da im Bauunterhaltungstitel ein Ansatz vorgesehen ist, müssen diese Maßnahmen entsprechend ihrer Priorität abgearbeitet werden, (Anlage, erstellt von VI-12).
Für die Grundschule Morsum erachtet Frau Dr. Gottschalk den Heizkörper in der Dusche Turnhalle als am wichtigsten, da dieser „jederzeit explodieren“ kann. Sie hätte gern abschließend Nachricht für die Baumaßnahme für ihr hörgeschädigtes Schulkind. Der Bürgermeister versichert mit Herrn Böhm in Kontakt zu treten. Frau Callsen weist auf die Setzrisse im Dachgeschoss hin, die durch den Anbau Friesensaal entstanden sind. Frau Bengsch hält vorrangig die Asphaltierung der Feuerwehrzufahrt zum Hof als wichtig an, als zweites beim Knaben-WC den Umbau der Urinalrinne. In der Diskussion ergibt sich, dass es nicht zwingend Wandurinale sein müssen. Die Umsetzung soll mit Herrn Böhm abgeklärt werden. Die dritte Priorität wäre die Erneuerung des Zaunes im Westen. Die Sanierung der Lauf- und Sprungbahn in Rotgrand wäre erforderlich. Herr Schmatloch ergänzt, dass noch eine Dachsanierung für Morsum und eine für Tinnum einschließlich Fenstererneuerung für Morsum ansteht. Der Förderantrag ist gestellt. Eine schriftliche Zusage ist noch nicht erfolgt. Abstimmungsergebnis: einstimmig bei einer Enthaltung.
Die Vorsitzende erklärt, dass im Ortsbeirat empfohlen wurde dem Förderverein St. Martin beizutreten und eine entsprechende Summe bereitzustellen aus dem Titel, der für gemeindliche Kulturarbeit vorgesehen ist. Über die Höhe wird eingehend diskutiert. Zwei Vorschläge kommen zur Abstimmung. Die Vorsitzende lässt über einen Betrag von 500,-- € und einen Betrag von 1000 € abstimmen. Abstimmungsergebnis: 4 Ja-Stimmen für 500,-- € und 3 Ja-Stimmen für 1000,-- €. Bürgermeister Schmatloch berichtet von einem Antrag vom Team Sylt auf Bezuschussung von 2 Kleinfeldtoren für den Sportplatz in Morsum. Die Fußballtore werden auch von Kindern aus dem Dorf und Kurgastkindern genutzt, die nicht Mitglied im Team Sylt sind. Die Kosten für die Sanierung des Bolzplatzes in Morsum belaufen sich auf ca. 3.500,-- €. Nach eingehender Diskussion besteht Einvernehmen, dass sich auch die anderen Kommunen beteiligen sollten, da diese auch Mitglied im Team Sylt sind. Das Thema soll im Amtsausschuss angesprochen werden. Die betroffenen Kommunen sollten sich mit 1/3 beteiligen und der Betrag soll als einmalige Maßnahme im Haushalt bereitgestellt werden. Die Vorsitzende bittet um Abstimmung, dem Finanzausschuss zu empfehlen, sich mit 30 Prozent anteilig zu beteiligen. Abstimmungsergebnis: einstimmig
5. Vorstellung von Frau Rektorin Dr. Angelika Gottschalk über ein neues Morsumer Schulmodell
Frau Dr. Gottschalk stellt ihren Schulversuch „länger gemeinsam lernen“ an der Morsumer Grundschule vor. Sie möchte die sechsjährige Grundschulezeit einführen. Nach Anhörung des Schulträgers kann das Ministerium Schulversuche genehmigen. Schulversuche werden ausgewertet und die Ergebnisse sind zu veröffentlichen. Frau Dr. Gottschalk legt die Ziele der sechsjährigen Grundschule dar. Soziales Lernen, Autonomie, Prognosesicherheit, Leistungsdruck, vom vorfachlichen zum fachlichen Lernen, gute Pädagogik in kleinen Lerngruppen, entwicklungspädagogische Gründe und längeres, gemeinsames Lernen. Sie legt die konkreten Schritte zur Umsetzung dar. Ab Schuljahr 07/08 bis Schuljahr 08-09 soll der Schulversuch umgesetzt werden. Bis Ende Januar soll die Elternbefragung durchgeführt sein, der Schulträger soll für das Vorhaben gewonnen werden. Sie sieht in ihrem Versuch mögliche Perspektiven für die Grundschule den Schulstandort Morsum zu erhalten. Ab dem Schuljahr 2011-12 soll die Auswertung der wissenschaftlichen Begleitung beendet sein. Bei erfolgreicher Bilanz des Schulversuchs sollen weitere Perspektiven geplant werden. Frau Dr. Gottschalk sieht als Negativkriterium den schlechten lokalen Schulstandort. Sie denkt auch an eine Eingliederung der Schüler, die das Gymnasium besuchen, aus pädagogischen Gründen ab der 7. Klasse an das Gymnasium in Niebüll. Für Morsumer Schulkinder ist die Entfernung nach Niebüll oder Westerland vom Aufwand gleichzusetzen. Die Bedenken der Eltern, an den weiterführenden Schulen schlecht aufgenommen zu werden, galt es aus dem Weg zu räumen. Es folgt eine angeregte Diskussion über das geplante Vorhaben. Herr Callsen merkt kritisch an, dass auf Sylt ein Gymnasium vorgehalten wird, welches die geforderte Schülerzahl von 300 Kindern nicht erreicht. Dieses wird geschwächt und möglicherweise ist der Standort dann nicht mehr sichergestellt. Frau Dr. Gottschalk bemerkt hierzu, dass es ihr um pädagogische Konzepte geht, nicht um einen Schulstandort. Frau Callsen merkt an, dass längeres, gemeinsames Lernen durchaus sinnvoll sei, jedoch dann für alle Schulen gleichermaßen. Hierzu bemerkt Frau Dr. Gottschalk, dass einer jedoch den Anfang machen muss.
6. Verschiedenes
Frau Dr. Gottschalk erkundigt sich nach den Neuerungen in der Schülerbeförderung. Frau Bohnhoff-Luber teilt mit, dass zukünftig eine Eigenbeteiligung an den Kosten den Eltern in Höhe von 30 Prozent auferlegt wird, in der Größenordnung, die eine Fahrkarte des ÖPNV kostet. Welche Schülerbeförderungskosten nach Aufhebung der Schuleinzugsbereiche vom Kreis erstattet werden, muss noch in einer Satzung geregelt werden. Konkret konnte hierzu von Husum noch keine Auskunft erteilt werden.