Gemeinde Sylt-Ost

Protokoll vom 22.08.2007

Wirtschafts-, Umwelt- und Verkehrsausschuss

Tagesordnung

Öffentlicher Teil

1. Eröffnung, Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit

Der Vors. des Ausschusses, GV Lars Schmidt, eröffnet die Sitzung, begrüßt die  erschienenen Mitglieder des Ausschusses, Herrn Douven und die Vertreter der NOB. Die Deutsche  Bahn ist der Einladung nicht gefolgt und vom Kommodore des Luftransportgeschwaders 63 liegt  eine Stellungnahme vor,  die  er später verlesen wird. Weiter stellt der Vors. die Beschlussfähigkeit fest. Die Einladung ist form- und fristgerecht erfolgt.


2. Einwohnerfragestunde

Ein Tinnumer Bürger teilt mit, dass vor einiger Zeit am Ingewai ein Wasser- rohrbruch  zu vermelden war. Dadurch ist auch der Bahndamm in Mitleidenschaft gezogen worden. Diesen Wasserrohrbruch hat er auch sofort der EVS gemeldet. Nun sieht er eine gewisse Gefahr für die Bahn, da der Gleiskörper teilweise unterspült wurde. Ihm ist nicht bekannt, ob die Bahn darüber überhaupt informiert worden ist. Bgm. Schmatloch teilt dazu mit, dass in der Verwaltung von diesem Vorfall nichts bekannt sei und er eine Überprüfung veranlassen werde.

Auf Anfrage von Frau Traute Meyer zur Sicherheit auf dem Flugplatz - die Flughafenfeuerwehr soll angeblich die erforderlichen Sicherheitsvorausset- zungen nicht erfüllen – teilt Herr Douven mit, dass in der kommenden Woche wieder eine nationale Überprüfung stattfindet; diese dauert ca. eine Woche. Bislang ist der Sicherheitsstatus erfüllt worden, d. h. dass die Kontrollbehörde bescheinigt hat, dass alle Audis bestanden sind.

Angesprochen auf die Pressemitteilung vom 22.08.2007 in der „SR“ (Fluglotse nicht auf dem Tower) teilt Herr Douven mit, dass der Kontrollturm in Westerland stets an die Kontrollstelle der zentralen Leitstelle für Flugüberwachung in Bremen melden muss, dass ein Fluglotse anwesend ist und dann auch Starts und Landungen durchgeführt werden können. Es gibt eine klare Aussage: Wenn der Platz des Fluglotsen nicht besetzt ist, müssen Linienflüge auf Ausweichflugplätze ausweichen. Weiter teilt Herr Douven auf Anfrage mit, dass bei bestimmten Verkehrsmaschinen ein Fluglotse ausreichend ist. Die Flughafenfeuerwehr muss bei jeder Flugbewegung besetzt sein. Herr Douven sichert zu, sich dafür einzusetzen, dass künftig in einer Situation wie am 21.08.2007 die Maschine keine Warteschleifen mehr über der Insel dreht, sondern sich seewärts hält.

Auf Anfrage von Frau Cornelia Kamp zu dem ständig ansteigenden Verkehrsproblemen in Keitum und Tinnum teilt Bgm. Schmatloch mit, dass für die gesamte Insel ein Verkehrskonzept aufgestellt wird. Es werden künftig keine größeren Bauvorhaben mehr genehmigt werden, so lange das Konzept nicht vorliegt.

Auf weitere Anfrage, ob es Vorschriften über die Dauer der Aufwärmphase für kleinere Flugzeuge gibt, wird dies von Herrn Douven verneint.


3. Mitteilungen und Anfragen

Vors. Schmidt verliest das Schreiben vom Kommodore des Luftransportgeschwaders 63, der sich für die Einladung bedankt aber auf Grund der Kurzfristigkeit nicht an der Sitzung teilnehmen kann. Das Schreiben vom 14.08.2007 wird Anlage zu diesem Protokoll.


4. Sachstandsbericht und Diskussion über Maßnahmen zur Reduktion von Flug- und Bahnlärm

Herr Douven wird noch einmal willkommen geheißen und gibt einen kurzen Sachstandsbericht ab. Die überwiegende Lärmbelästigung ist auf die An- und Abflüge der kleinen Flugzeuge zurückzuführen. Man ist bestrebt, auf die Piloten dahin einzuwirken, dass diese nur auf bestimmten Wegen starten und landen dürfen. Es sind jetzt Gespräche mit den Fluggesellschaften für den Flugplan 2008 angestrebt  (hauptsächlich TUI-Fly), nicht mehr nach 22 Uhr zu landen bzw. wieder zu starten. Er rechnet damit, dass in 1 – 2 Monaten eine Stellungnahme vorliegt. Entscheidung über den Flughafen selbst treffen aber alle Gesellschafter gemeinsam. Zielsetzung für 2008 ist, Landungen künftig nur noch bis 20 Uhr zuzulassen, in Ausnahmefällen bis 22 Uhr. Weiter teilt Herr Douven mit, dass die TUI-Fly mit der Auslastung des neuen TUI- Hotels in Rantum nichts zu tun hat, es bleibt bei der Individualanreise der Gäste. Im KurA  vom 19.06.2007 war angeregt worden, einen zweiten Leitstrahl zu installieren; dies kann aber nicht  realisiert werden. Auch ist eine Erhöhung der Landegebühren nicht mehr möglich, da die Zulassung dies nicht hergibt. Auf Anfrage teilt  Herr Douven weiter mit, dass im nächsten Jahr kaum profitable Mehrflieger den Flugplatz anfliegen werden, es bleibt bei 25 Linien pro Woche. Es soll versucht werden, aus den späten Landungen und Starts (nach 20 Uhr) rauszukommen. Auf Anfrage von Frau Kamp, ob die kleinen Maschinen nicht auf anderen Flugkorridoren als diejenigen, auf denen auch die großen Maschinen landen, einfliegen können, teilt Herr Douven mit, dass die Fluglotsen die Piloten entsprechend unterrichten, auf andere Korridore auszuweichen. Auf Anfrage von Bgm. Schmatloch, ob Privatflugzeuge vor der Halle 74 abgestellt werden können, wird mitgeteilt,  dass das Vorfeld 3 für diese Zwecke an den Auflagen des Luftfahrtverkehrsgesetzes scheitert. Herr Douven wird um 20:30 Uhr mit Dank für seine Ausführungen entlassen. Frau Sass von der NOB teilt mit, dass ein Großteil der Dieselloks ME 26 bereits reduziert ist, weiter sind nachträglich Schalldämpfer eingebaut worden. Mit dem Winterfahrplan wird es nachts auch keinen lokbespannten Zug mehr geben; vielmehr wird dann ein Triebwagen eingesetzt. Alle vorhandenen Loks ME 26 können aber nicht zurückgezogen werden. Es werden z. Zt. nur zwei Strecken mit Dieselloks betrieben, zum einen die Strecke Hamburg – Westerland und zum anderen eine Strecke am Bodensee. Zur Fahrzeitverkürzung wird seitens der NOB mitgeteilt, dass das Land die Fahrzeiten vorschreibt. Auch spielt es eine Rolle, dass ein Teil der Strecke nur eingleisig befahren werden kann. Von daher würde sich die Fahrzeit nicht wesentlich verkürzen. Längere Halte sind auf der Hamburger Strecke in Niebüll, Husum und Heide vorgesehen, da dort Gegenzüge kreuzen. Frau Strauch spricht die Nebenstrecke Westküste an und bemängelt, dass kein Vertreter der DB der Einladung zur heutigen Sitzung gefolgt ist, um Stellung zu nehmen. Es wird vorgeschlagen, Vertreter der DB nochmals einzuladen. Frau Kamp spricht die Elektrifizierung der Strecke Hamburg – Westerland an  und die Überfüllung der Wagen an Wochenenden. Dazu wird seitens der NOB mitgeteilt, dass für die Elektrifizierung der Bund zuständig ist. Eine Verlängerung der Züge ist nur in gewissem Maße möglich, da die vorhandenen Bahnsteige nicht verlängert werden können. Darüber hinaus ist nicht ausreichend Wagenmaterial vorhanden; es wird aber seitens der NOB noch geprüft, was seitens der Bahn an Verbesserungen möglich ist. Auf Anfrage, ob es möglich ist, reine Pendlerzüge einzusetzen, wird dies verneint, da die Taktung der Züge dies nicht hergibt. Bgm. Schmatloch teilt  mit, dass die Gäste, die aus dem Süden anreisen, sich in Hamburg darüber beschweren, dass sie ihr Gepäck in den Wagen der NOB ab Hamburg nicht ordentlich lagern können (fehlende Gepäcknetze). Die NOB teilt mit, dass für die Gleisnutzung auf der Hamburger Strecke pro Kilometer 4,08 € gezahlt werden müssen (für eine Fahrt nach Hamburg also 900 €). Es wird noch einmal bemängelt, dass die ME 26 bei laufendem Motor im Stand u. a. verantwortlich ist für Risse in Häusern pp. Warum stellen die Lokführer die Maschine nicht ab bei längerer Wartezeit? Dazu teilt Frau Sass mit, dass es ca. 5 Minuten dauert, nach Abstellung des Motors wieder die entsprechenden Voraussetzungen für eine Weiterfahrt zu erlangen. Es gibt aber eine klare Dienstanweisung an die Lokführer, bei längerem Halt den Motor auszustellen und bei Neustart das Gas zurückzunehmen. Schließlich werden auf der Hamburg-Strecke pro Jahr ca. 13 Mio Diesel verbraucht. Es wird angeregt, einen offenen Brief zur geplanten Privatisierung der Bahn zu richten an
a) Verkehrsminister Tiefensee
b) Bahnchef Medorn
c) Wirtschaftsminister Austermann
BV Uekermann dankt Frau Sass und Herrn Voss für ihr Kommen – im Gegensatz zur DB, die der Einladung nicht  gefolgt ist – und den gemacht Ausführungen. Abschließend wird seitens der NOB mitgeteilt, dass ab 1. Sept. 2007 der Zuschlag in Höhe von 3 € von Hamburg nach Westerland entfällt. Darüber hinaus soll weiter Einfluss auf die Vorhaltung von Toiletten in den Bahnhöfen genommen werden und es besteht Einigkeit darüber, dass die DB unbedingt zu einem Gespräch an den Tisch geholt wird.´Herr Junge regt an, dass der Ausschuss künftig häufiger tagen möge.



Die Sitzung wird um 21:25 Uhr geschlossen.