Gemeinde Sylt-Ost

Protokoll vom 19.06.2007

Kurausschuss

Tagesordnung

Öffentlicher Teil

1. Eröffnung, Begrüßung und Feststellung der Beschlussfähigkeit

Die Vorsitzende eröffnet die Sitzung, begrüßt die Gäste und  Anwesenden und stellt die Beschlussfähigkeit fest.  


2. Einwohnerfragestunde

Keine Fragen. Die Vorsitzende empfiehlt, Fragen zum Thema Flughafen im Anschluss an die Ausführungen von Herrn Douven zum TOP 03. zu stellen.


3. Sachstandsbericht Geschäftsführer Peter Douven, Flughafen GmbH, zum Thema Entwicklung Flughafen und Lärmbelästigung

Herr Douven teilt mit, dass der Flughafen aus der Zahlenperspektive heraus gegenüber 2005 55.000 Passagiere)  im Jahre 2006 (114.000 Passagiere) deutliche Zuwächse zu verzeichnen hatte. Für 2007 werden 135.000 Passagiere prognostiziert. Für den Flughafen erfreulich, das die Umsätze steigen. Allerdings zieht dies auch eine deutliche Steigerung der Flugbewegungen nach sich. In 2007 wird es weiterhin die wöchentlichen 3 Spätverbindungen der TUIfley um 22.00 Uhr geben. Für 2008 ist es eine klare Zielsetzung, die Spätverbindungen wegfallen zu lassen und die Flugbewegungen auf 20.00 Uhr zu begrenzen. Da dies auch mit Umsatzeinbussen verbunden ist, bedarf diese Forderung  der Zustimmung aller Gesellschafter. Herr Douven führt aus, wie es  zu der eklatanten Verspätung einer Maschine in den Nachstunden, deutlich nach Mitternacht, gekommen ist. Durch vorhergegangene Verspätungen ist es rechtlich geregelt, dass in einem solchen Fall Maschinen eine Landung ermöglicht werden muss. Die Vorsitzende regt nochmals an, Landungen zukünftig nur bis 20 Uhr zuzulassen und nur in solchen Fällen, wie von Herrn Douven geschildert, Landungen bis 22 Uhr zu genehmigen. Herr Douven bekräftigt nochmals, dass dies das Zielvorhaben für 2008 ist. Der Flughafen wird schon lange bezuschusst, es ist nicht damit zu rechnen, zukünftig Gewinn zu erzielen. Die Tendenz liegt derzeit bei einem Defizit von 1 Mio. EUR. Aufgrund der Steigerung der Passagiere im vergangenen Jahr und der zu erwartenden Zahlen für 2007 ist  keine Steigerung des Defizites zu erwarten. Maßgebliche Erträge werden nicht mit der Fliegerei erzielt. Große Flughäfen auf dem Festland erzielen ihre Erträge hauptsächlich mit den im Flughafenbereich angesiedelten Geschäften. Dies gibt jedoch die Struktur des Flughafens Sylt nicht wider. Gewinne würden aufgrund der Richtlinien der neuen europ. Norm, die am 21.06.07 in Kraft tritt, dem Flughafen wieder abgenommen. Der Flughafen wird aufgrund einer Analyse meistens von Gästen frequentiert, jedoch ist die Inanspruchnahme von Insulanern deutlich steigend. Das Buchungsaufkommen des TUI Hotels Rantum schlägt sich auf den Flughafen nicht nieder. Es bleibt bei der Individualanreise der Gäste.
Zum Thema Beinahezusammenstoss zweier Maschinen teilt Herr Douven mit, dass es definitiv keinen Beinahezusammenstoss gegeben hat. Die Kontrollstelle der zentralen Leitstelle sitzt in Bremen, die den kontrollierten Flugverkehr überwacht. Flugbewegungen werden strengstens kontrolliert, das höchstmögliche Maß an Sicherheit wird gewährleistet. Großmaschinen orientieren sich am Leitstrahl und der Ausrichtung der Hauptlandebahn. Nach Diskussion wird Herr Douven gebeten, in der Gesellschafterversammlung über den Ausbau eines zweiten Leitstrahls nachzudenken, da dies Sylt-Ost erheblich entlasten würde. Ein zweiter Leitstrahl ergebe für alle Seiten definitiv eine bessere Situation.
Die Öffnungszeiten des Flughafens sind limitiert von 8 – 20 Uhr, Ausnahmen der Linienverkehr bis 22.00 Uhr. Sondergenehmigung haben die Rettungsflieger, diese haben eine 24 Stunden Genehmigung.
Bezüglich der Lärmbelästigung durch die Kleinflieger teilt Herr Douven mit, dass die Lotsen Einfluss nehmen und die Piloten anhalten, die Wohngebiete zu meiden. Bezüglich der Lärmbelästigung teilt Herr Douven mit, dass der Lärm definitiv vorhanden ist. Bei Ostwind hat Keitum das Nachsehen. Die Struktur ist jedoch so wie sie ist. Wenn der Flughafen so nicht gewollt ist, muss dies die Gesellschafterversammlung des Flughafens entscheiden. Mehr Gäste durch den Flughafen haben nichts mit Ballermann-Tourismus zu tun. Jeder Tourist bedeutet mehr Wirtschaft und Wachstum, jedoch auch mehr Verkehr.
Bezüglich der Flüge der Bundeswehr teilt Herr Douven mit, dass diese Übungsflüge vorher nicht angemeldet werden. Kurz vorher erteilt die Leitstelle aus Bremen einen Hinweis. Der Flughafen Sylt hat keinen Einfluss auf  das Abstellen der Übungsflüge über Sylt.
Es wird angeregt, Gespräche mit der Bahn zu führen, um alternative Angebote für den anreisenden Gast in der Verkürzung der Reisezeit der Strecke Hamburg - Westerland zu erreichen. Herr Douven teilt mit, dass trotz Marktforschungsdaten und der Darlegung der touristischen Entwicklung der Insel  die Bahn nicht bereit ist, hier etwas zu ändern.
Frau Strauch teilt in deutlichen Worten mit, dass die Probleme der Anwohner durch die Lärmbelästigung im Bereich Bahn seit 40 Jahren nicht berücksichtigt werden. Es sich keine Initiative gegründet hat, um auf die massive Lärmbelästigung durch die Bahn hinzuweisen, weil die Bevölkerung die Bahn als gegeben hinnimmt.. Diese Probleme sollten bei der Diskussion um den Flughafen auch wahrgenommen und berücksichtigt werden.
Herr Ipsen teilt mit, dass er einem zweiten Leitstrahl nicht zustimmen würde, da dies eine Verfestigung des Flughafens bedeuten würde und plädiert eher für eine Zurückstufung des Flughafens. Der Bürgermeister teilt mit, Sylt kann als touristische Destination den  Flughafen nicht zurückzustufen, dies geht an der Realität vorbei. Der Bürgermeister bittet ein Stimmungsbild abzugeben. Sylt-Ost hat sich zwar ab 2008 aus dem Flughafen verabschiedet, müsste sich dann jedoch an den Kosten für einen zweiten Leitstrahl beteiligen. Das allgemeine Stimmungsbild zeigt, bei einer deutlichen Entlastung würde einem zweiten Leitstrahl zugestimmt. Zur Frage der Sicherheit auf dem Flughafen teilt Herr Douven mit, dass diese permanent überprüft wird und die Kontrollbehörde bescheinigt hat, dass alle Audits bestanden sind. Die Vorsitzende fasst zusammen, dass mehrheitlich ein zweiter Leitstrahl empfohlen wird, keine späten Flüge mehr stattfinden sollen und die kleinen Flieger nach Möglichkeit auf die Querbahn ausweichen sollten.


7. Beratung und Beschlussfassung über Einstellung eines finanziellen Investitionszuschusses für den Flughafen

Herr Douven teilt mit, dass es ab 21.06.07 lt. den europ. Richtlinien es ein neues Flugsicherheitsunternehmen gibt, welches die Fluglotsen übernimmt und anschließend dem Flughafen wieder zur Verfügung stellt. Nach abgeschlossenen Verhandlungen ist dem Flughafen ein Vertragswerk zugegangen. Daraus resultiert ein offener Posten als Sicherungsbeschluss. Es verbleibt ein Risiko von 60.000 EUR, auf die Gemeinde Sylt-Ost entfallen 18.000 EUR. Der Flughafen benötigt eine geschäftsmäßige Absicherung. Der Bürgermeister teilt mit, dass die Betriebsleitung der Kurverwaltung gebeten wurde, 30.000 EUR einzustellen. Sylt-Ost hat die beiden letzten quartalsmäßigen Zahlungen zusammengefasst und bereits an den Flughafen gezahlt. Somit bleibt die Jahresrechnung des Flughafens abzuwarten. Der sich nun ergebende Betrag von ca. 18.000 EUR wird nicht sofort abgefordert. Beschlussvorschlag: Der Kurausschuss empfiehlt, 18.000 EUR sicherheitshalber als Rücklage im Wirtschaftsplan einzustellen.
Abstimmung:
7 Ja-Stimmen
2 Gegenstimmen
Die Vorsitzende bedankt sich bei Herrn Douven für die Teilnahme und die Ausführungen zu den vorgenannten Tagesordnungspunkten.  


4. Beratung und Beschlussfassung über Entscheidung Anschaffung eines Kompaktschleppers

Herr Winter teilt mit, wie auf der letzten Kurausschusssitzung bereits festgestellt, es erhebliche Unterschiede in der Rückzahlung für das alte Gerät gibt. Herr Kuschel – Vorarbeiter Betriebsgruppe – wurde gebeten, die Bedenken gegen das günstigste Gerät sowie die Vorteile für das teuere Gerät einmal zu ermitteln und vorzustellen. Herr Kuschel zeigt die Vor- und Nachteile der in Frage kommenden Geräte auf und spricht sich für die Anschaffung des Gerätes der Firma Motorland aus. Empfehlungsbeschluss: Der Kurausschuss empfiehlt, das Gerät der Firma Motorland der Marke “John Deer“ anzuschaffen und beauftragt die Betriebsleitung,  Nachverhandlungen bezüglich der Rückzahlung für das alte Gerät zu führen. Abstimmung: einstimmig


5. Vorstellung Konzeption Mühle aus touristischer Sicht

Herr Winter schlägt vor, den Punkt zurückzustellen, da der Besitzer der Mühle im Krankenhaus ist, somit nicht anwesend ist und vortragen kann. Das schriftliche Konzept aus touristischer Sicht zur Mühle ist allen Anwesenden ausgehändigt. Herr Winter berichtet über die Entwicklungsmöglichkeiten in Morsum aus touristischer Sicht zur geplanten Mühle in Morsum. Die Ausführungen werden zur Kenntnis genommen.


6. Angebot Markterhebung 2008

Herr Bless teilt mit, dass die statistischen Daten des Instituts NIT aus dem letzten Jahr vorliegen. Neu zu erfragen sind die Bedürfnisse der Gäste, dies kann nur individuell geschehen. Herr Bless schlägt daher vor, eine individuelle Gästebefragung zu entwickeln, ganzjährig, unter der Einbeziehung der Vor-, Haupt- und Nachsaison um alle Grunddaten zu erheben. Bezüglich des Konzeptes für die touristische Förderung teilt Herr Bless mit, dass die vorhandenen Konzepte in ein intelligentes  Konzept zusammengestellt werden müssen. Dieses soll in Zusammenarbeit mit der Firma inspekteur GmbH erfolgen. Für das allumfassende Konzept sind 26.000 EUR veranschlagt worden. Das Konzept umfasst die Festlegung der touristischen Entwicklung (Zielgruppenmarketing), die Darlegung der zu erwartenden Effekte und die Darlegung von Chancen und Risiken. Herr Bless bietet an, dass Konzept für 8.800 EUR zu erstellen. Frau Wilh.-Kind teilt mit, dass Herr Winter bereits eine Studie durchgeführt hat, die ergeben hat, dass die Gäste nicht unbedingt für Hotels sind, sondern die kleinteilige Struktur bevorzugen. Frau Wilh.-Kind schlägt vor, einen Milieu Ansatz zu ermitteln um eine langfristige Werthaltung zu erhalten. Herr Bless bestätigt, dass keine standardisierte Gästebefragung erfolgt, sondern nur individuelle Befragungen, dazu gehört auch die Imagestudie. Der Bürgermeister bittet auch, zukunftsorientierte Objekte in die Studie mit einzubeziehen. Herr Winter teilt mit, welche Mindestinhalte das Ministerium aufgrund des Förderbescheides fordert:
- Analyse des touristischen Angebotes und der touristischen Nachfrage (insbesondere Zielgruppenanalyse) sowie der Wettbewerbssituation,
- Stärken-Schwäche-Analyse,
- Formulierung von touristischen Zielen,
- Marketingplanung,
- Organisationsstrukturen,
- Festlegung erforderlicher Maßnahmen und Umsetzungsschritte (einschließlich Umsetzungscontrolling).
Aus dem Tourismuskonzept müssen sich die Notwendigkeit und der Inhalt der einzelnen Projekte schlüssig ergeben. Die Fristverlängerung erfolgte bis zum  30.11.2007. Empfehlungsbeschluss: Der Kurausschuss empfiehlt, Herrn Bless den Auftrag zu erteilen, das Konzept zu erarbeiten zu einem Kostenrahmen von 8.800,00 EUR und bittet, den Kostenrahmen einzuhalten. Abstimmung: einstimmig


8. Beratung und Beschlussfassung über die Zusammenführung des Nordseebäderverbandes Schleswig-Holstein e.V. (NBV) und der Nordsee-Tourismus-Service GmbH (NTS)

Herr Winter berichtet, dass Sylt den Austritt aus der NTS zum 01. Januar 2008 erklärt hat. Der Förderantrag macht jedoch eine Mitgliedschaft erforderlich. Am 03.07. findet ein Gesprächstermin in Kiel statt an dem Herr Jansen, Herr Douven, Herr Luft und Herr Schmatloch teilnehmen werden. Der vorliegende Vertrag stellt die Strukturen des Zusammenzuschlusses NBV/NTS dar. In dem Vertrag gibt es einen strittigen Punkt, ein Aufsichtsrat ist nicht mehr vorgesehen. Der Bürgermeister empfiehlt, dem vorliegenden Vertragsentwurf die Zustimmung  zu geben und schlägt vor abwarten, was das Gespräch in Kiel ergibt. Nach Diskussion erteilt der Kurausschuss folgenden. Empfehlungsbeschluss: Der Kurausschuss empfiehlt der Gemeinde Sylt-Ost, der Zusammenführung des Nordseebäderverbandes Schleswig-Holstein e.V. (NBV) und der Nordsee-Tourismus-Service GmbH (NTS) die Zustimmung zu geben. Abstimmung: einstimmig


9. Anfragen und Mitteilungen

Keitum Therme
Der Bürgermeister teilt mit, dass am 20.06.07 die Versorgungskabel für die Therme verlegt werden und in der 26. Woche die Aushebung beginnt. Die Teilbaugenehmigung liegt vor.

Schlichtungsvertrag
Am 19.06.07 wurde der Schlichtungsvertrag unterschrieben. Der Schiedstermin wird in Hamburg stattfinden. Der Schiedsvorgang wird innerhalb von 6 Wochen abgehandelt und betrifft im Einzelnen das Bodengutachten, die Konterminierung sowie den Ausfall.

Mühlheim
Im Anschluss an den Aushub der Therme beginnt der Abbruch Mühlheim. Anfang Oktober Baubeginn sowie der Aushub der Tiefgarage.

Baustraße
Die Vorsitzende fragt an, wann die Baustraße am Bahndamm fertiggestellt ist. Der Bürgermeister teilt mit, dass drei Einsprüche beim Kreis vorliegen. Sollte der Kreis eine Ablehnung erteilen, müssten die LKW durch den Ort fahren. Herr Ingwers teilt mit, dass die Zählung der Brutvögel vorliegt und diese unerheblich ist. Der Bürgermeister teilt mit, dass die Teilbaugenehmigung erteilt ist und die zweite Teilbaugenehmigung folgt. Auf Anfrage nach der Bohrung teilt der Bürgermeister mit, dass dieses Thema weiter verfolgt wird und es einen Zwischenbericht geben wird.

Inhouse System
Auf Anfrage der Vorsitzenden teilt der Bürgermeister mit, dass das System diese Woche in Rantum und Sylt-Ost installiert wird. Herr Winter teilt mit, dass der erarbeitete Vertrag von Herrn Rück, ALS,  geprüft wird,  den anderen beteiligten Kurverwaltungen  im Anschluss vorgelegt wird. Eine anwaltliche Prüfung erfolgt danach.  Eine Beschlussfassung muss in der Gemeindevertretung erfolgen. Herr Rück prüft gleichzeitig die Absicherung des Systems über den Vertrag. Der Vertrag wird abgeschlossen mit der Firma Tourismus Service Sylt GmbH.

Hundekotentsorgungsbehälter
Frau Strauch bittet darum, dass die Beutel an die Gäste und Vermieter über die Touristbüros bei Anfrage großzügiger ausgeteilt werden.



Die Vorsitzende bedankt sich für die konstruktive Mitarbeit bei den Anwesenden und schließt die Sitzung um 21.40 Uhr.